SG Verklebung | Structural-Glazing-Fassade

Eine Structural-Glazing-Fassade oder auch Structural Sealant Glazing System (SG- / SSGS-Fassade) ist eine Fassade bei der die Füllelemente (meistens Glasscheiben) durch Verklebung mit einem speziellen Kleber auf Silikonbasis mit dem Untergrund verbunden werden. Die Besonderheit dabei ist, dass Fassaden erstellt werden können bei denen die Unterkonstruktion nicht oder kaum sichtbar ist. Es entsteht eine fast ebene Glaswand.

Structural-Glazing-Fassaden

Angewandt wird die SG-Verklebung (Structural-Glazing - SG-Fassade oder SSGS-Fassade: structural sealant glazing system) meist bei Glasfassaden. Einwirkende Kräfte wie beispielsweise Windlasten oder thermische Belastungen werden hierbei durch die Verklebung auf die Gebäudestruktur übertragen.

Diese Technik im Fassadenbau ermöglicht vorgehängte Fassaden, welche die Unterkonstruktion nicht als sichtbares Teil der Fassade ermöglicht. Filigran wirkenden Flächen mit einer weitgehend ebenen Optik sind das Ergebnis. Bei einer Einbauhöhe von bis zu 8,00 Meter kann laut Vorschrift in Deutschland hierbei auf weitere mechanische Halterungen verzichtet werden. SG-Fassaden benötigen in Deutschland eine "Europäische Technische Zulassung" welche bei Deutschen Institut für Bautechnik in Berlin beantragt werden kann.

Gestaltungsmöglichkeiten für Architekten

Die SG Fassade ermöglicht Architekten und Planern weitere Möglichkeiten bei vorgehängten Fassadenkonstruktionen die ohne diese Technik so nicht machbar wären. SG Fassaden können aus einfachem Glas, aus Isolierglas oder aus wärmegedämmten Paneelen gebaut werden.
Windlasten, Sog- und Erderschütterungen werden durch die Verklebung aufgenommen, Pressleisten können entfallen. Die Eigenlast der Füllelemente wird durch eine mechanische, von Außen nicht sichtbare Unterkonstruktion abgetragen.

Ebene Flächen durch eine Structural-Glazing-Fassade

Mit einer SSG-Fassade werden ebene, glatte Flächen möglich. Selbst leicht geneigte Flächen lassen sich mit dieser Technik herstellen. Gebäude wirken ebenflächig und großzügig da keine Konstruktionselemente die Fläche sichtbar nach Außen unterbricht. Das unterscheidet die SG-Fassade vom herkömmlichen Pfosten Riegel System. Besonders das Zusammenspiel von Glaswand und Beton ist sehr stimmig.
Mit der passenden Isolierverglasung werden teilweise bessere Dämmwerte als mit Pfosten-Riegel Konstruktionen erreicht. Für Zugänge gibt es die Möglichkeit herkömmliche Türen als auch Schiebesysteme zu integrieren. Technisch ausgereifte Lösungen erfüllen den erforderlichen Brandschutz und die gewünschte Schalldämmung.

Zulassung von SG und SSG-Fassaden

Für Structural-Sealant-Glazing-Fassaden ist eine Europäische Technische Zulassung (ETA) erforderlich.
Die ETA ist nur im geprüften System gültig. Hier werden alle Einzeilteile im zusammengebauten Zustand gerpüft, die Systemtauglichkeit und Verträglichkeit aller mit einander verbauten Komponenten getestet.
Selbstverständlich müssen auch hier sämtliche Sicherheitsaspekte wie Brandschutz, Gesundheitsschutz und weitere Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden.
Wie bei jeder Glaswand ist Sonnenschutz möglichst von Außen zu planen um besonders bei direkter Sonneneinstrahlung die Innenräume kühl zu halten.